Chronik

Wie alles begann…

 

Der KVO „Ukamamba“ e.V. ist ein junger Verein – nicht nur, was das Alter seiner Mitglieder betrifft, auch der Verein selbst zählt heuer im Jubiläumsjahr erst 12 Lenze und ist damit der jüngste in Obershausen!

Die Entstehungsgeschichte des KVO geht auf die 90er Jahre zurück und wird im Dorf wie folgt erzählt:

 

Im Jahr 1992 feierte Obershausen das vorerst letzte Mal Karneval. In all den Jahren zuvor waren die Laneburger Karnevalisten eigens nach Obershausen gereist, um den dort ansässigen Narren das Brauchtum des Fasching zu bringen. Im Jahre 1992 jedoch erging ein Erlass, dies umfangreiche Unterfangen für immer einzustellen. Sowohl die Obershäuser als auch die Löhnberger bedauerten sehr, dass es nun keine Karnevalsfeier mehr in Obershausen geben sollte. Ganz besonders traurig aber war ein junger Tanzmajor mit Namen Jörg Zoll, der viele Jahre als Laneburger für die Obershäuser getanzt hatte. Ausgerechnet im letzten Jahr, während der letzten Sitzung der Laneburger bei den Obershäusern, verlor dieser junge Tanzmajor sein Herz an eine junge Obershäuserin! Er verliebte sich so sehr, dass er ohne sie nicht mehr leben wollte und aus der Karnevalshochburg Löhnberg in das nunmehr karnevalslose Obershausen zog. Dem jungen Tanzmajor gefiel es ganz gut in dem idyllischen Dörfchen: er heiratete seine Angebetete, bekam mit ihr Kinder und fand viele Freunde. Aber die 5. Jahreszeit mit ihren Feierlichkeiten fehlte ihm doch sehr! Irgendwann mochte er diese Leere tief drinnen in seinem Herzen nicht länger ertragen, so dass er all den Mut eines kleinen Tänzers zusammen nahm und uneingeladen eine Sitzung der Obershäuser Ortsvereine besuchte. Dort schlug er ganz keck vor, den Brauchtum des Karneval wieder aufleben zu lassen und in dem kleinen Obershausen eine eigenständige Faschingssitzung zu veranstalten. Die alteingesessenen Obershäuser, die in ihrem Leben schon viel erlebt hatten, waren zunächst zurückhaltend und skeptisch. Nur einer, der Vorsitzende des TUS Obershausen, Diethelm Gretschel, ergriff Partei für den wackeren Major und unterstützte seinen Vorschlag.

Und so kam es, wie es kommen sollte: im Februar 1994, nach zwei trostlosen, narrenfreien Jahren, wurde in Obershausen wieder Fasching gefeiert! Mit großer Kreativität dekorierte man das Dorfgemeinschaftshaus in ein „Traumschiff“ um und ging mit den Obershäuser Narren auf große Weltumseglung. Eine Luxusjacht mit viel Komfort war das damalige Faschingsboot allerdings nicht: Orden aus Plastik, ein Mikrofon und zwei Bausstrahler à 500 Watt – das war alles, was dieser ersten Faschingsmannschaft an Ausrüstung zur Verfügung stand. Dennoch wollten alle mit zu neuen Ufern aufbrechen und das Traumschiff war sehr schnell ausgebucht; innerhalb einer Stunde verkauften sich im Vorverkauf 200 Karten! So wurde diese erste Karnevalssitzung zu einer wahren Traumreise, die so viel Überraschendes bot, so viele unentdeckte Talente, die das kleine Obershausen jahrelang gehütete hatte: Menschen wie Armin Sondermann, Elke Lenz & Ellen Simon, Susanne Lenz, Wolfgang Hermann, Andreas Jakob, die „Turnerfrauen“ und die „Fünf Freunde“ waren zur ersten Stunde mit an Bord und begeisterten mit Talent, Witz und Charme, mit Tanz und Gesang. Der Kapitän dieses Traumschiffes war, wie sollte es auch anders sein, der kleine Tanzmajor. Nun wollte er diese Reise nicht alleine antreten und hielt Ausschau nach einem geeigneten  

1. Offizier. In Carmen Petters fand er eine treue und stets verständnisvolle Gefährtin.

In Obershausen war man sich schnell einig: eine solche Faschingsreise sollte wiederholt werden! Und so wurde von diesem Zeitpunkt an wieder in jedem Jahr stets zur 5. Jahreszeit eine große Faschingssitzung gefeiert.

Die Initiative des kleinen Tanzmajors und seiner Gefährten hatte so viele Obershäuser begeistert, dass im Jahre 1998 in dem legendären Gasthaus Thielebein der Karnevalsverein Obershausen gegründet und auf den Namen „Ukamamba“ getauft wurde. Woher dieser Name kam, wusste schon damals niemand– selbst der kleine Tanzmajor nicht. Dieser übrigens war nun nicht mehr länger ein kleiner Tanzmajor, sondern wurde als 1. Vorsitzender des KVO „Ukamamba“ zum Karnevalspräsidenten. 2. Vorsitzende wurde seine treue Weggefährtin Carmen Petters. Weitere Kameraden und Gründungsmitglieder waren in dieser Zeit: Petra Droß , Karin Haas, Christoph Kadenbach, Dennis Maxwell und Stefan Zimmermann. Der neu gegründete Verein stürzte sich in den folgenden Jahren mit Begeisterung und Engagement in die närrische Arbeit. Jedes Jahr erfand man mit viel Phantasie für den Fasching ein eigenes Motto, nach welchem die Halle dekoriert und die Sitzung gestaltet wurde, so dass man mal im Dschungel oder im wilden Westen, mal in Hollywood, mal im Zirkus und mal im Weltall Fasching feierte.

 

Die Zeit verging und der kleine Verein „Ukamamba“ entwickelte sich weiter. Die Mitgliederzahl stieg von 0 auf 160, und nunmehr ist es der zweitgrößte Verein in Obershausen. Auch die technische Ausrüstung verbesserte sich um einiges, so dass dem KVO mittlerweile eine komplette Musik- und Lautsprecher- sowie eine neue Scheinwerferanlage zur Verfügung stehen.

Einmal im Jahr richtet „Ukamamba“ eine eigenständige Faschingssitzung aus, für eine weitere Sitzung des TUS Obershausen stellt der KVO sein Programm zur Verfügung. Nach dem Finale dieser Faschingssitzungen geht es mit dem Feiern erst so richtig los: zur flotten Musik des Alleinunterhalters Dieter Ludwig wird das Tanzbein geschwungen; danach geht man in die exotische Cocktailbar von Mirko Hermann, die über die Jahre zu einer festen Institution jeder Karnevalssitzung geworden ist.

Den Verein verbindet eine lebhafte Freundschaft mit den Karnevalsvereinen Laubuseschbach und Barig-Selbenhausen, die sich durch gegenseitige Besuche und Austausch von Programmpunkten auszeichnet. „Ukamamba“ ist aber nicht nur in der 5. Jahreszeit aktiv: Stets im Sommer wird ein romantisches Sommerfest gefeiert, darüber hinaus veranstaltet der Verein Tanzwettbewerbe für Kinder- und Jugendliche und beteiligt sich mit aktiven Angeboten an den Ferienspielen der Gemeinde Löhnberg. Bis ins Jahr 2007 war der KVO an der Ausrichtung des Löhnberger Burgfestes beteiligt. Für seine Mitglieder organisiert „Ukamamba“ alle zwei Jahre einen Wochenendausflug, u.a. zu solch attraktiven Zielen wie Hamburg, Berlin, Dresden und Prag. Für die jüngsten Mitglieder bietet der Verein seit 2007 die Teilnahme an 3 verschiedenen Tanzgruppen für Kinder und Jugendliche an, welche von Jessica Bannink, Julia Kadenbach und Patricia Schmidt trainiert werden.

 

Der KVO „Ukamamba“ ist ein „Verein mit Herz bei der Sache“ und wird mit viele Liebe und Idealismus geführt. Seine Leistungen und Errungenschaften aber basieren auf all den aktiven Mitgliedern, die sich im Laufe der letzten 12 Jahre immer wieder hingebungsvoll für den Verein engagiert haben. An dieser Stelle sind zu nennen Christoph Kadenbach, Diana Kohlleppel, Katja Lehr, Dennis Maxwell, Jörg Söhngen und Stefan Zimmermann, die z.T. jahrelang aktiv an der Vorstandsarbeit beteiligt waren. Unzählbar aber sind die Namen derer, die als Akteure des Faschingprogramms, als unersetzliche Helfer im Hintergrund oder einfach nur als Mitglieder Jahr für Jahr dazu beitragen, dass „Ukamamba“ die Tradition Karneval überliefert und zu einem lebendigen Dorfgeschehen beisteuert!